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Streifzug durch 150 Jahre Feuerwehr in Bürgstadt

In die­sem Jahr fei­ern zwei Ve­r­ei­ne in der Markt­ge­mein­de Bürg­stadt ein Ju­bi­läum: der Hei­mat- und Ge­schichts­ve­r­ein (HGV) und die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr.

Aus die­sem An­lass ha­ben sich die bei­den Ve­r­ei­ne zu­sam­men­ge­schos­se­nen und ei­ne Son­der­aus­stel­lung »150 Jah­re Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr Bürg­stadt« im Mu­se­um prä­sen­tiert.

Die Sonderausstellung zeigt an Schautafeln, die in Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Otto Reichert entstanden, einen Rückblick auf 150 Jahre. Es sind Fotos von Bränden zu sehen sowie Geräte und die Ausrüstung, die ein Wehrmann im Einsatz braucht. Die offizielle Eröffnung am Sonntagabend im Foyer der Mittelmühle stieß auf großes Interesse bei den Bürgstadtern.

»Diese Ausstellung ist der Auftakt zu der Veranstaltungsreihe 40 Jahre Heimat- und Geschichtsverein«, erläuterte HGV-Vorsitzender Bernd Stolz und kündigte weitere Vorträge und Events im Laufe des Jahres an. Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Roland Bachmann gab Einblick in die Entstehungsgeschichte der Feuer-wehr der Marktgemeinde. Wer wusste schon, dass man sich bereits 1200 vor Christus Gedanken zum Brandschutz gemacht hatte? In Deutschland war der Brandschutz ab 1230 ein Thema, Türmer und Nachtwächter warnten vor Bränden.

Die ersten umfassenden Brandschutzvorschriften in Bürgstadt gab es ab dem 17. Jahrhundert. Zwischen 1670 und 1680 wurden eine Feuerspritze, -leiter sowie Löscheimer beschafft - die erste fahrbare Feuerspritze konnten die Gäste im Foyer der Mittelmühle betrachten.

1874 ist das offizielle Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr in Bürgstadt, die sich auch bald um einen Brand in der Brümmersmühle und diversen Scheunen kümmern musste. Der Bau der Wasserleitung 1911 brachte für die Wehrleute eine große Erleichterung, ein Hydrantenwagen wurde beschafft.

Brandkatastrophe 1945

Es folgten die beiden Weltkriege - am Ende des Zweiten Weltkrieges kam es zur größten Brandkatastrophe in Bürgstadt, als ein mit Benzin befüllter Anhänger der US-Army in der Rathauskurve umkippte und sich das berennende Benzin bis in den Main ergoss. Weitere wichtige Ereignisse waren der Einzug in das Feuerwehrgerätehaus am Rathaus, die Feier zum 100-jährigen Bestehen und schließlich die Einweihung des Rettungszentrums. Heute sind es nicht mehr die Scheunenbrände, die die Wehrleute beschäftigen. Es geht um Brände von Lagerhallen, Firmengebäuden, Hilfe bei Unfällen oder einem Schiff und auch bei Hochwasser oder Sturm ist die helfende Hand der Feuerwehrleute gefragt. Mit Kinder- und Jugendfeuerwehr ist der Nachwuchs gesichert.

Auch die Feuerwehr wird ihr Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen feiern und darf beim Straßen- und Hoffest nicht fehlen. Bürgermeister Thomas Grün dankte in seinem Grußwort den Aktiven, die sich Tag und Nacht bereit erklären, sich für Bürgstadt einzusetzen. Er war stolz darauf, dass 50 Feuerwehrleute, darunter 25 Atemschutzträger, die rund 50 Einsätze pro Jahr bewältigen. Da sei es nur eine Selbstverständlichkeit, dass die Gemeinde für eine ordentliche Ausstattung Sorge trage.

Die Ausstellung im Museum ist bis Mitte September von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Text: Annegret Schmitz

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